Getreide

Einteilung von Getreide

Die unterschiedlichen Getreidearten sind das Fundament und ein elementarer Bestandteil der weltweiten Ernährung.
Wir stellen Informationen rund um das Getreide, die wichtigsten Sorten und auch die als Pseudogetreide bekannten Arten ausführlich vor.

Auf die menschliche Ernährung bezogen ist der Begriff Getreide eine Sammelbezeichnung für Pflanzen, die zur Herstellung von Lebens- oder Genussmitteln verwendet werden.
Diese Pflanzen gehören in der Regel zur Familie der Süßgräser und werden hauptsächlich wegen ihrer kohlenhydrathaltigen Samen und Körner angebaut, die eine wichtige Nahrungs- und Energie-Quelle für den Menschen darstellen.

Geschichte und Verwendung von Getreide

Die Geschichte von Getreide reicht Tausende von Jahren zurück und ist eng mit der Entwicklung der menschlichen Zivilisation und Landwirtschaft verbunden.
Getreideanbau und -verzehr haben die ernährungsbezogene, aber auch die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Menschheit geprägt.
Denn sehr viele Getreidesorten haben neben ihrer Verwendung als Lebensmittel noch vielfältige weitere Einsatzmöglichkeiten, die weit in das Leben hineinreichen.
So spielen z.B. Einsatzmöglichkeiten für Tierfutter, Biokraftstoff, industrielle Anwendungen wie z. B. Papierherstellung, medizinische Zwecke zur Forschung oder Arznei sowie auch kulturelle und religiösen Anwendungen eine große Rolle.
Ein kurzer Überblick spiegelt die Geschichte von Getreide wider:

  1. Ursprung:
    Vor etwa 10.000 Jahren begannen nomadische Jäger und Sammler damit, Pflanzen zu kultivieren und Tiere zu domestizieren.
    Dies markierte den Beginn der Landwirtschaft und den Übergang von einer vorwiegend nomadischen Lebensweise zur sesshaften Lebensweise und der Landwirtschaft.
  2. Getreide – Domestizierung:
    Vermutlich im Nahen Osten, in Afrika und in Asien wurden die ersten frühen Getreidearten gezielt angebaut.
    Wahrscheinlich waren diese ersten Formen Hirse, Emmer-Weizen, Einkorn-Weizen und Gerste. In Asien wurde Reis kultiviert, Mais in Mittel- und Südamerika, Hafer und Gerste in Europa und Sorghum in Afrika.
  3. Nutzung durch Hochkulturen:
    Verschiedene Hochkulturen wie die Ägypter im frühen Ägypten, die Sumerer im antiken Mesopotamien, die Maya und Azteken in Südamerika sowie die Römer oder Griechen in Europa entwickelten moderne, fortschrittliche Anbaumethoden und waren dadurch in der Lage, Getreide in großem Maßstab anzubauen.
    Diese Fähigkeiten der frühen Ackerbaukulturen bildete dann oftmals die ernährungspolitische Grundlage für den Aufbau der jeweiligen Hochkulturen.
  4. Mittelalter und Renaissance:
    Der Ackerbau und der Ausbau der verschiedenen Getreidesorten spielten im Mittelalter und der Renaissance eine Schlüsselrolle in der Ernährung und Wirtschaft.
    Verschiedene neue Züchtungen und Anbaumethoden wurden entwickelt.
  5. Kolonialisierung und Globalisierung:
    Durch die frühe Globalisierung mit der Entdeckung neuer Kontinente kamen nicht nur die Gewürze, sondern auch neue Getreidearten wie Mais und Kartoffeln aus Amerika nach Europa und Asien.
    Dies hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Ernährung und die landwirtschaftliche Produktion.
  6. Moderne Landwirtschaft und Getreidezüchtung:
    Ab dem 19. Jahrhundert konnten höhere Ernteerträge auch durch Fortschritte bei der Getreidezüchtung mit Hybridgetreidesorten und einer effizienteren Produktion mit verbesserten Anbaumethoden erzielt werden und trugen so zur Ernährungssicherheit bis zur heutigen Zeit als zentrale Rolle in der globalen Ernährung mit bei.
    Über diesen zeitlichen Horizont hinaus ist Getreide gemessen an anderen Lebensmitteln schon immer eine einigermaßen erschwingliche Nahrungsquelle, weshalb gerade ein Großteil der Bevölkerung, ärmere Länder und dabei vor allem Entwicklungsländer auf eine gesicherte Getreideversorgung angewiesen sind.
    Letztendlich werden schon seit Generationen aufgrund dieses Wissens politische und wirtschaftliche Konfrontationen bis hin zu Handelskriegen zwischen den verschiedenen Ländern ausgetragen.

Definition und Aufbau vom Getreidekorn

Die Sammelbezeichnung Getreide wird meist für einjährige, kultivierte Pflanzen aus der Familie der Süßgräser verwendet, die wegen ihrer ausgesprochen stärkehaltigen Kornfrüchte kultiviert und als beinahe unverzichtbares Grundnahrungsmittel geerntet werden.
Ebenso wie Hülsenfrüchte dient Getreide seit Jahrtausenden als Lebensmittel.
Der Getreideanbau wurde im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und ist einer der wichtigsten Pfeiler für die menschliche Ernährung.

Das Getreidekorn ist allgemein aus einem stärkehaltigen Mehlkörper, einem fetthaltigen Keimling und einer dreischichtigen Schale aufgebaut.
Je nachdem, mit welchem Verfahren das Getreide heutzutage nach der Ernte verarbeitet wird, sind die einzelnen, nachfolgend aufgeführten Bestandteile des Getreidekorns dann auch im fertigen Mehl noch enthalten.

Bei den meisten Mehlsorten, außer beim Vollkornmehl, wird die Schale durch verschiedenen Verfahren wie z. B. Mahlen oder Schleifen möglichst vollständig entfernt und diese dann unter dem Namen Kleie getrennt weiter verwendet.
Das Vollkornmehl zählt es im Gegensatz zum Auszugsmehl zu den gesündesten und nährstoffreichsten Mehlen, da das ganze Korn zu Mehl verarbeitet wird.
In der Schale und den Randschichten des Getreidekorns sind viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, aber auch der verhältnismäßig viel Fett enthaltende Keimling. Das kann bei Vollkornmehlen dazu führen, dass es bei längerer Lagerung ranzig werden kann und deshalb kürzer wie Weißmehl gelagert werden sollte.

Das im Mehlkörper von den Getreidesorten Weizen, Gerste, Roggen, Triticale enthaltene Eiweiß wird auch als Kleber oder Gluten bezeichnet und kann bei manchen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen.
Andere Getreidesorten wie Mais, Reis oder Hirse sind dagegen Gluten frei.

Charakteristik der einzelnen Bestandteile des Getreidekorns 

Schale:
Die Schale eines Getreidekorns wiederum besitzt drei Schichten.
– Fruchtschale /Fruchthülle bekannt, Außenschicht
– Samenschale, Mittelschicht
– Aleuronschale, Innenschicht
In der Aleuronschicht ist biologisch hochwertiges Eiweiß, Fett, Vitamine sowie Mineral- und Ballaststoffe enthalten.
Mehlkörper:
Nimmt den größten Teil des Getreidekorns ein.
Enthält Stärke, Eiweiß und Mineralstoffe.
Keimling:
Beinhaltet einen großen Teil der Inhaltsstoffe des Getreidekorns.
Der Gehalt an Vitamin B und E ist bis zu 10-mal höher als im restlichen Korn, aber auch essenzielle Aminosäuren, ungesättigten Fettsäuren, Lezithin und Vitamine sind enthalten.

Inhaltsstoffe von Getreide

Die unterschiedlichen Getreidesorten spielen eine wichtige Rolle in der menschlichen Ernährung, da sie dem Körper eine reichhaltige Anzahl an lebensnotwendigen Inhaltsstoffen wie Kohlenhydrate, Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe und Proteine liefern.

Diese Inhaltsstoffe der Getreidesorten können eine wichtige Komponente einer ausgewogenen Ernährung sein, sollten jedoch mit anderen Nahrungsquellen wie Gemüse, Obst, magerem Eiweiß und gesunden Fetten kombiniert werden, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

In der Ernährungspyramide stehen Getreideprodukte und Kartoffeln auf der dritten Stufe der Ernährungspyramide, da hauptsächlich die vielen enthaltenen Kohlenhydrate ein gutes Sättigungsgefühl erzeugen und dem Körper dabei noch jede Menge Energie spenden.

Nachfolgen haben wir die wichtigsten Inhaltsstoffe und Eigenschaften von Getreide in der Ernährung aufgeführt:

  1. Kohlenhydrate:
    Als eine der Hauptquellen für Kohlenhydrate sind die unterschiedlichen Getreidesorten der primäre Energielieferant des Körpers und liefern die Kraft, die für körperliche Aktivitäten und Stoffwechselprozesse benötigt wird.
  2. Vitamine:
    Hauptsächlich B-Vitamine wie Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pantothensäure (B5) und Folsäure (B9) können durch Getreideverzehr vom Körper aufgenommen werden.
    Diese spielen eine wichtige Rolle bei verschiedenen Stoffwechselprozessen und der allgemeinen Gesundheit.
  3. Mineralstoffe:
    Von den im Getreide enthalten Mineralstoffen sind vor allem Eisen, Magnesium, Zink und Selen in größeren Mengen vorhanden. Diese werden vom Körper für die Hämoglobin-Bildung benötigt.
    Zudem wird dadurch der Energiestoffwechsel und andere wichtige Funktionen wie z.B. die Knochengesundheit ermöglicht.
  4. Ballaststoffe:
    Viele Getreidearten sind reich an Ballaststoffen, die proportional steigen, je höher dabei der Ausmahlungsgrad ist.
    Die Ballaststoffe sind verdauungsfördernd, tragen zur Darmgesundheit und der Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und sind darüber hinaus hilfreich, um ein Sättigungsgefühl zu erzeugen.
  5. Proteine:
    Zwar besitzen andere Lebensmittel wie Fleisch oder Hülsenfrüchte mehr Proteine, dennoch können auch die in Getreide mit ihren je nach Sorte variierenden Proteinmengen zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen.
  6. Fette:
    Zwar besitzen viele Getreide nur kleine Mengen an Fett, diese sind jedoch oft in Form von ungesättigten Fettsäuren, wie z.B. Beta-Glucane, vorhanden und sind speziell für die Herzgesundheit förderlich.
  7. Antioxidantien:
    Speziell Vollkorngetreide enthalten oftmals Antioxidantien, die dazu beitragen, Zellschäden zu reduzieren und Entzündungen im Körper zu bekämpfen.
  8. Vollkornprodukte:
    Vollkorngetreide besitzen viele Nähr- und Ballaststoffe.
    Sie besitzen eine höhere Wertigkeit für unsere Ernährung wie bearbeitete Getreidesorten.
    Durch Ihre Zusammensetzung haben sie zudem meist eine geringere Haltbarkeit sowie oft einen etwas höheren Zubereitungsaufwand besitzen, da sie kaum Klebereiweiß besitzen.
    Als Vollkorngetreide werden Getreidesorten bezeichnet, die aus folgenden komplett gemahlenen Kornbestandteilen bestehen:
    * Äußere Randschicht, auch als Kleie bezeichnet
    * Pflanzenkeim, meist fetthaltig
    * Stärkehaltiger Korn-Hauptteil, wird auch Endosperm benannt.
    Sie bieten eine langanhaltende Sättigung und können das Risiko von chronischen Krankheiten wie Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmten Krebsarten reduzieren.

Getreide in der weltweiten Ernährung

Der Getreideanteil an der menschlichen Ernährung kann je nach Region, Kultur und individuellen Ernährungsgewohnheiten variieren.

Gerade in Industrieländer haben Getreide und die daraus entstandenen Produkte einen anderen Stellenwert wie in Entwicklungsländern, bei denen Getreideprodukte oftmals eine der wenigen Formen der Nahrungszunahme darstellen.
Darüber hinaus sind Getreideprodukte gerade auch für die vegetarischen und veganen Ernährungsformen ein willkommenes Produkt, um den Speiseplan ausgewogen und abwechslungsreich gestalten zu können.

Zudem wird die Eigenschaft, schnell Energie zu liefern, gerade auch im Leistungssport durch die Zufuhr von kohlenhydratreichen Lebensmittel genutzt.
Kohlenhydrate dienen als die Hauptenergiequelle der Muskulatur und werden als Glykogen im Muskel und in der Leber gespeichert.
Dabei ist bekannt, dass je höher die Kohlenhybridreserven sind, umso mehr Energie kann der Körper beim Wettkampf oder beim Training abrufen.
Die wertvollen komplexen Kohlenhydrate in Vollkornprodukten, aber auch bei Obst und Gemüse stehen dabei im Vordergrund, da sie langsamer ins Blut aufgenommen werden und dadurch für eine länger anhaltende Energieversorgung sorgen.
Einfache Kohlenhydrate wie z.B. in Müsliriegeln, Traubenzucker sind dann sinnvoll, wenn dem Körper schnelle Energie zugeführt werden soll.

Die individuell empfohlene Getreidemenge pro Person sollte den je nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand benötigten Nährstoffbedarf und das Aktivitätslevel berücksichtigen und kann deshalb für jeden einzelnen unterschiedlich ausfallen.
Für eine ausgewogene Ernährung ist Getreide auf jeden Fall ein wichtiger Baustein.
Dieser sollte aber mit einem Mix von tierischem und pflanzlichem Eiweiß, essenziellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie natürlichem Wasser ausbalanciert sein, um dem Körper alle wichtigen Ernährungselemente zuzuführen.

Ausmahlungsgrad von Getreide

Der Ausmahlungsgrad von Getreide sagt nichts über die Qualität oder die Feinheit des Mehls aus.

Er gibt lediglich an, wie viel Prozent des geernteten Korns bei der Verarbeitung gewonnen wurde.
Je nachdem, wie viel von den äußeren Schichten des Korns entfernt wird, ergibt sich ein unterschiedlicher Ausmahlungsgrad, wobei dieser Messwert dann zur Typennummer des Mehls verwendet wird.
Dabei können diese Schichten sowohl Rand, Spelzen, Keimlinge als auch andere Teile des Korns sein.
Die einzelnen Typenbezeichnungen geben also Auskunft über den Aschegehalt des Mehls in Milligramm, bezogen auf 100 g Mehl.
Bei einem Ausmahlungsgrad von 60 % werden aus 100 Gramm Getreide 60 Gramm Mehl gewonnen.
Damit der jeweiligen Mehltype ermittelt werden kann, wird das Mehl verbrannt und die zurückbleibende Asche gewogen, wobei das Ergebnis auch häufig als der Mineralstoffgehalt des Mehls bezeichnet wird.

Je höher der Ausmahlungsgrad, desto mehr Bestandteile des ursprünglichen Korns sind noch enthalten.
Der Ausmahlungsgrad hat somit auch einen direkten Einfluss auf den Nährstoffgehalt, den Ballaststoffgehalt, die Textur und die verarbeitungstechnischen Eigenschaften des daraus resultierenden Mehls.
Die Wahl des Ausmahlungsgrad beeinflusst dadurch sowohl die Eigenschaften des Mehls als auch das Endprodukt, das damit zubereitet wird.
Je nach Region und Getreideart gibt es unterschiedliche Bezeichnungen der Ausmahlungsgrade.
In Deutschland sind normalerweise die Type-Nummern gebräuchlich, während in anderen Ländern auch weitere, unterschiedliche Bezeichnungen verwendet werden.

Von Weizen-, Roggen oder Dinkelmehl werden vom Handel verschiedenste Sorten und Mehltypen angeboten.
Die Typen der verschiedenen Mehlsorten sind wie folgt:
Weizenmehl: 405, 550, 812, 1050, 1600 und 1700
Roggenmehl: 815, 997, 1150, 1370, 1740 und 1800

Dinkelmehl: 630, 812 und 1050

Die einzige Mehlsorte, die im Handel keine direkte Typenbezeichnung trägt, ist das Vollkornmehl, denn dafür wird das gesamte Korn gemahlen.
Damit besitzt das Vollkornmehl den Mineralstoffgehalt des vollen Korns.
Bei ebenfalls angebotenen Mehlen aus Buchweizen, Kastanien etc. gibt es ebenfalls keine Typenbezeichnung, da hier immer das volle Korn bzw. der ganze Fruchtkörper gemahlen wird.
Die Typenbezeichnung von den einzelnen Mehlsorten gibt Aufschluss über die Charakteristik und den jeweiligen Back- und Verarbeitungseigenschaften.
Da bei jeder Mehltype diese deutlich variieren, ist es sinnvoll, die Verwendungsempfehlungen für die verschiedenen Mehle zu kennen, damit das gewünschte Resultat erreicht wird.

Verarbeitungsschritte

Die Verarbeitung von geerntetem Getreide umfasst mehrere Schritte, um die rohen Getreidekörner in essbare und verwendbare Produkte zu verwandeln.

Diese Schritte können je nach Getreideart, Verwendungszweck und regionalen Praktiken variieren.

In den einzelnen Verarbeitungsschritten ist immer wieder die Kontrolle und hygienische Verarbeitung bei den einzelnen Schritten von hoher Bedeutung.

Einzelne Schritte der Getreideverarbeitung:

  1. Ernte:
    Die Getreidepflanzen werden geerntet, wenn die Körner reif sind.
    Bei der traditionellen Ernte wurde früher alles von Hand mit der Sense geerntet, mit dem Dreschflegel gedroschen wurde, um das Korn dadurch vom Stroh zu lösen.
    Danach wurde mühsam die Spreu vom Weizen getrennt.
    Heutzutage übernehmen vollautomatische Mähdrescher diese Arbeit und erledigt all diese Arbeitsschritte sofort vor Ort.
    Danach werden die Mühlen und der Getreidehandel innerhalb kurzer Zeit mit großen Mengen Getreidekörner beliefert.
  2. Eingangskontrolle
    Sorten, die als Brotgetreide eingestuften werden, durchlaufen dabei eine erste Qualitätskontrolle und eine Vorreinigung für die Zwischenlagerung.
  3. Labor
    Durch verschiedene labortechnische Untersuchungen werden dabei schon die wichtigsten Qualitätsfaktoren wie Reinheit, Feuchtigkeit, Eiweißgehalt und Stärke-Eigenschaften überprüft.
    Anhand der Ergebnisse wird über weitere Lagerhaltung sowie die Verwendbarkeit für die verschiedenen Mahl-Verfahren festgelegt.
  4. Trocknung:
    Oftmals müssen die geernteten Körner wegen höherer Feuchtigkeit
    durch verschiedenen Verfahren getrocknet werden, um die Haltbarkeit zu erhöhen und Schimmelbildung zu verhindern.
  5. Reinigung:
    Die Körner werden von groben Verunreinigungen wie Steinen, Staub, Schmutz und anderen Fremdkörpern gereinigt.
  6. Entfernen der Spelzen:
    Bei einigen Getreidearten, wie Reis, müssen die äußeren Hüllen oder Spelzen entfernt werden, um an das essbare Innere zu gelangen.
    Je nach späterer Verwendung werden die meisten reifen Kornfrüchte durch das sogenannte Dreschen von den geernteten Pflanzen getrennt.
  7. Schälen und Schleifen:
    Bei einigen Getreidearten, wie Hafer, werden die Körner geschält und dann zu Haferflocken oder -Grieß geschliffen.
  8. Mahlen:
    Die Körner werden zum jeweils gewünschten Mehl gemahlen.
    Je nach Feinheitsgrad des entstehenden Mehls und der Getreideart können verschiedene Mahlmethoden verwendet werden.
  9.  Klassifizierung:
    Das gemahlene Getreide wird gesichtet und klassifiziert, um die Partikelgröße zu kontrollieren und eventuelle Verunreinigungen zu entfernen.
  10. Mischen
    In der Mühle können verschiedene Passagenmehle zu einem gewünschten Typenmehl zusammengemischt werden, das dann auch der DIN-Norm entspricht
    Dadurch wird versucht, immer eine gleichbleibende Mehlqualität mit den gleichen Backeigenschaften zu garantieren.
  11. Verpackung:
    Industriell wird das Mehl dann durch ein staubfreies Lose-Verladesystem für Schüttgut in Silos oder direkt in Tanks gefüllt und bei Großbäckereien oder industriellen Abnehmern mit Druckluft zur Lagerung in die Mehl-Silozellen geblasen.
    Die fertigen Produkte werden aber auch für kleiner Bäckereien oder Endkunden in die einzelnen Gebinde-Einheiten verpackt und mit einer Los-Kennzeichnung zur Nachverfolgbarkeit versehen.
    Dies ist für den Fall des Warenrückrufs notwendig, damit die Lebensmittelunternehmer gezielt reagieren können.
  12. Lagerung:
    Die Lagerung von Getreideprodukten muss, egal ob industriell oder in der kleinen Bäckerei sowie im Haushalt stets hygienisch einwandfrei erfolgen.
    Dabei sollten die Getreideprodukte trocken, dunkel, sicher vor Fraß-Schädlingen und möglichst luftdicht gelagert, werden bis sie in den Handel oder an die Endkunden gelangen oder verbraucht werden.

Je nachdem, welches Endprodukt hergestellt wird, müssen nicht alle Getreidearten alle diese vorgestellten Schritte durchlaufen. Die genauen Verarbeitungsschritte hängen von der Getreideart und den spezifischen Anforderungen der Weiterverarbeitung ab.

Verwendungsmöglichkeiten

Die unterschiedlichen Getreidearten besitzen eine breite Palette von Verwendungsmöglichkeiten.

Dabei haben wir natürlich den Fokus auf die Aspekte von Getreide als Lebens- und Genussmittel in der menschlichen Ernährung gelegt.
Darüber hinaus spielen Getreidearten aber auch eine gewichtige Rolle bei der Tierfutterindustrie, der vielseitigen Nutzung in der industriellen Bearbeitung als Rohstoff für Energie, der Textilindustrie bis hin zur pharmazeutischen Nutzung.

Aus diesen Feldern lässt sich ablesen, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Getreide enorm ist und nicht nur aus wirtschaftlichen Aspekten schon seit Jahrtausenden auch als politisches Mittel einsetzt wird.

Hauptsächliche Aspekte von Getreide:

  1. Lebens- und Genussmittel:
    Die unterschiedlichen Getreidearten sind eine der wichtigsten Grundnahrungsmittel für die Menschheit.
    Sie liefern Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe, die für die menschliche Ernährung unerlässlich sind. Neben der Verwendung als Lebensmittel werden auch einige Getränkearten wie z.B. Bier oder auch alkoholische Getränke aus Getreide hergestellt.
  2. Landwirtschaft:
    Der Anbau von Getreide ist eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Aktivitäten in vielen Ländern.
    Die Produktion von Getreide schafft Arbeitsplätze für Landwirte, Erntearbeiter, Transport- und Verarbeitungsindustrien und trägt somit auch zum Erhalt von Wohlstand mit bei.
  3. Export und Handel:
    Einige Länder haben sich auf den Export von Getreide als Rohstoff auf dem internationalen Markt spezialisiert.
    Dadurch können Devisen und Einnahmen, aber auch politische Einflüsse generiert werden.
  4. Lebensmittelindustrie:
    Viele Länder haben eine industrielle Verarbeitung rund um das Getreide mit aufgebaut.
    Dabei spielen auch viele aus Getreide gewonnenen Öle eine große Rolle.
    Diese Verarbeitungs- und Veredelungsprozesse müssen nicht zwingen in den Rohstoffländern erfolgen, sorgen somit weltweit für eine Vielzahl an Arbeitsplätzen und tragen in einigen Ländern erheblich zur Wirtschaftsleistung mit bei.
  5. Tierfutter:
    Getreide dienen auch als wichtige Tierfutterquelle. Die Tierhaltungsindustrie, insbesondere die Fleisch- und Milchproduktion, verbraucht große Mengen an Getreide als Futtermittel
  6. Industrie-Rohstoff:
    Getreideprodukte wie Stärke werden auch in verschiedenen Industrien außerhalb der Lebensmittelproduktion verwendet, wie z. B. in der Papierherstellung, der pharmazeutischen Industrie und der Textilindustrie.
  7. Energiesektor
    Zunehmend finden auch schnell wachsende, eiweißarme und anspruchslose Getreidearten wie z.B. Triticale als betriebswirtschaftlich geeignete Alternative bei der Energieerzeugung eine Verwendung.
    Auch Biogasanlagen aus Getreiderandprodukten wie z.B. Bioethanol oder anderen erneuerbaren Brennstoffen haben inzwischen in vielen Bauernhöfen Einzug gehalten und stellen dort für einige eine wirtschaftlich bedeutende Einnahmequelle dar.
  8. Medizin- und Kosmetiksektor
    In manchen Kulturbereichen findet Getreide auch im medizinischen Sektor Einzug. Gerade in der traditionellen chinesischen Medizin TCM werden alternative Heilmethoden mit eingesetzt.
    Aber auch die gewonnene Getreide-Stärke kann in der Pharmazie und Kosmetikindustrie für die Herstellung von Medikamenten und Kosmetika verwendet werden.

Insgesamt spielen Getreide eine Schlüsselrolle in der globalen Wirtschaft, von der Erzeugung von Nahrungsmitteln über die Schaffung von Arbeitsplätzen bis hin zur Unterstützung des internationalen Handels.

Produktvielfalt von Getreideerzeugnissen

Aus den einzelnen Getreidekörnern können durch unterschiedliche Verarbeitungstechniken wie z.B. Mahlen, Quetschen und Schroten verschiedenen Getreideerzeugnissen hergestellt werden.
Anbei sind Beispiele dieser vielfältigen Erzeugnisse aufgeführt

  • Mahlerzeugnisse, wie. Mehl, Dunst, Grieß usw.
  • Raffinierte und kaltgepresste Öle
  • Malz-Kaffee z.B. aus Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel.
  • Sprossen und Keimlinge
  • Stärke und Stärke-Produkte z.B. aus Mais, Weizen, Reis
  • Pufferzeugnisse, z.B. Popcorn, Puffreis

Je nachdem, wie das Getreidekorn gemahlen und verarbeitet wird, entstehen verschiedene Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften und Verwendungszwecken. Hier sind einige gängige Produkte, die aus Getreidekörnern unterschiedlicher Mahlgrade hergestellt werden:

Vollkorn:
Produkte aus dem gesamten Getreidekorn, einschließlich der Randschichten, des Keimlings und der Spelzen wie z.B. Vollkornteigwaren, Vollkorn-Backwaren -Müsli oder auch Reis.
Sie sind gesundheitlich besonders wertvoll, da alle Nähr- und Ballaststoffe des kompletten Korns enthalten sind.

Mehl:
Wird aus gemahlenem Korn hergestellt und ist je nach Ausmahlungsgrad unterschiedlich fein. Je nach Type unterscheidet es sich im Gehalt von Kleie und Keim und hat dementsprechend unterschiedliche Verarbeitungseigenschaften.

Dunst:
Beim Dunst, auch unter “griffiges” oder “doppelgriffiges Mehl” bekannt, liegt die Teilchengröße zwischen Mehl und Grieß bei einer Partikelgröße 150 bis 300 µm Durchmesser.
Dunst enthält normalerweise keine Schalenteile und ist als hauptsächlicher Rohstoff der Teigwarenindustrie bekannt.
In der Küche für Spätzle, Böhmische Knödel oder zu Nudelteigen verwendet.
Dunst ist auch als sehr feinkörniger Grieß bekannt.

Grieß:
Grieß kann in grober, mittlerer oder feiner Korngröße auf dem Markt erhältlich sein.
Meist wird vom Hartweizen oder Mais nur der Mehlkörper, bei Vollkorngrieß aber auch das ganze Korn gemahlen.
Anwendungsbeispiele sind verschiedenen Teigwaren, aber auch eigenständige Gerichte wie Polenta, Grießklößchen, Grießflammerie oder verschiedene Süßspeisen.

Schrot:
Als Schrot werden grob ausgemahlene Getreidekörner bezeichnet.
Diese sind oft in der Vollkorn-Brotherstellung eingesetzt, aber auch zu eigenständigen Gerichten wie Bratlingen, Knödel oder Küchle finden die Körner Verwendung.

Kleie
Gerade von Hafer oder Weizen wird oft auch die Kleie verwendet.
Dabei bezeichnet man unter dem Namen “Kleie” oder “Rückstände”  Schalen und Randschichten des Korns und Keimling, die nach dem Sieben des gemahlenen Mehls aussortiert werden.
Kleie ist besonders Ballaststoff- und Mineralstoffreich, besitzt Kohlenhydrate in Form vom nicht stärkehaltigen Cellulose und besitzt darüber hinaus Eiweiß und Vitamine.
Der Einsatzbereich ist hauptsächlich in der Vollwerternährung für Knäckebrot und Müsli, aber auch zum Anreichern von Lebensmittel, um den Ballaststoffanteil zu erhöhen.

Flocken:
Sie können aus allen Getreidesorten hergestellt werden, wobei das volle oder geschälte Korn gedämpft und danach zwischen Walzen zu Flocken gepresst wird.
Die Flocken kann man auch selbst zu Hause herstellen.
Zu Flocken gepresste Getreidekörner kommen mit unterschiedlichen Texturen, gerade im Frühstücksbereich zu Cerealien, Müsli, aber auch für Süßspeisen oder als Schmelzflocken für Baby-Flaschennahrung zum Einsatz.

Raffinierte Produkte:
Einige Getreideprodukte, wie weißer Reis oder Weißmehl, werden durch Raffination hergestellt, bei der bestimmte Bestandteile des Getreidekorns, wie faserhaltige und nährstoffreiche Teile, während des Verarbeitungsprozesses von Getreide entfernt werden.
Dadurch wird eine höhere Haltbarkeit und auch eine andere Produkteigenschaft erzielt, oftmals besitzen raffinierte Getreide aber auch weniger Nähr- und Ballaststoffe.

Weitere Grund-Produkte von Getreide

Speisestärke:
Alle Pflanzen bilden bei der Fotosynthese Kohlenhydrate in Form von Stärke, die in ihnen gespeichert wird.
Einige Getreidesorten wie Mais, Weizen oder auch Reis gehören zu den besonders stärkehaltigen Pflanzen, weshalb die Stärke-Gewinnung aus ihnen auch industriell vorgenommen wird.
Diese essbare Stärke kann mit verschiedenen Verfahren auch zu modifizierte Stärke umgewandelt werden, was den Vorteil einer einfacheren technischen Handhabung in koch-technischen Prozessen mit sich bringt.

Graupen:
Graupen werden meist aus Gerste, manchmal auch aus Weizen hergestellt. Die Körner werden dazu gereinigt, und von den Spelzen befreit.
Dabei entscheidet dann das Verfahren, ob Perlgraupen (aus geschnittenen Gerstenkörner) oder Roll- und Kochgerste (aus ganzen Gerstenkörner in einer Graupenmühle) entstehen.
Nachdem beim Polieren fast die gesamte Frucht- und Samenschale entfernt werden, entstehen dabei die sogenannten kugelförmigen Graupen, die etwas größer als Pfefferkörner sind.
Graupen werden oft zu Risotto, aber auch zu Aufläufen oder Bällchen verarbeitet.

Grütze
Für Grütze wird das jeweilige Getreide gereinigt, von der Schale befreit und zur gewünschten Größe zerkleinert.
Die am häufigsten verwendeten Getreidesorten dafür sind Hafer, Gerste, Hartweizen oder Buchweizen
Getreidegrütze wird zu Grützwurst, süßem oder salzigem Brei oder auch als Suppeneinlage verarbeitet.

Couscous
Couscous stammt ursprünglich aus der nordafrikanischen Küche und hat dort als Grundnahrungsmittel einen hohen Stellenwert.
Couscous selbst sieht leicht gelblich aus und besteht aus gemahlenem Getreide:
Traditionell wird Hartweizen – manchmal auch andere Getreidesorten wie Gerste oder Hirse – mittels eines mehrstufigen Verfahrens zu feinem Grieß verarbeitet.
Der Grieß wird mit Wasser angefeuchtet und zunächst zu Klumpen geformt, die dann zu kleinen Kügelchen zerrieben und anschließend gekocht und getrocknet werden. Durch das Kochen verkleistert die Stärke, was die Kügelchen stabiler macht.
Bei der späteren Zubereitung wird der Couscous dann nur in geschlossenen Gefäßen mit Flüssigkeit gequollen oder gedämpft.

Bulgur:
Bulgur ist ein verarbeitetes Weizen-Produkt, wobei der Begriff Bulgur aus dem orientalischen Raum kommt und “gekocht” bedeutet.
Für die Produktion wird dafür Weizen vorgekocht, anschließend getrocknet und danach in der gewünschten Größe geschnitten.
Bulgur wird ähnlich wie Couscous zubereitet, also am besten nur Quellen lassen oder gedämpft.
Sein Geschmack ist jedoch etwas intensiver und mit leicht nussiger Note.

Pseudogetreide

Unter dem Begriff Pseudogetreide oder auch “falsches Getreide” versteht man Körnerfrüchte von Pflanzensamen, die in ihrer Verwendung ähnlich wie die “echten” Getreidearten sind.

Aus botanischer Sicht werden die Pseudogetreide aber nicht zu den klassischen Getreidearten gezählt.
Oft haben Pseudogetreide ähnliche ernährungsphysiologische Eigenschaften wie einen hohen Stärkegehalt, essenzielle Aminosäuren und Fettsäuren.
Auch die Verwendung in der Küche ist oft ähnlich wie bei Getreide, obwohl sie keine Eigenbackfähigkeiten besitzen, wobei sich zumindest manche Sorten wie Quinoa oder Amaranth zumindest zu Malz verarbeiten lassen.
Pseudogetreide besitzen den Vorteil, dass sie glutenfrei sind und daher auch bei Allergikern eingesetzt werden können.

Hier sind einige gängige Beispiele für Pseudogetreide:

Quinoa:
Die winzigen Samen der Quinoa-Pflanze kommen ursprünglich aus Südamerika und gehören zur Familie der Fuchsschwanzgewächse.
Die Quinoa-Samen können von weiß, gelb bis rötliche Farben haben und besitzen einen hohen Gehalt an Eiweiß, Ballaststoffen, Mineralstoffen sowie Vitaminen.
Quinoa kann ähnlich wie Reis gekocht, zu Salaten, Beilagen oder auch zu vegetarischen oder veganen Hauptgerichten verarbeitet werden.

Amarant:
Auch der aus Süd- und Mittelamerika kommende Amarant gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse.
Seine winzigen Samen enthalten wichtige Nährstoffe wie Proteine, Eisen oder Calcium.
Amarant kann gekocht, gepoppt und als Beilage oder Bestandteil von Backwaren verwendet werden.

Buchweizen:
Der Buchweizen ist in der Familie der Knöterich-Gewächse beheimatet.
Seine Buchweizen Samen enthalten kein Gluten und besitzen viele Ballaststoffe sowie B-Vitamine.
Sie werden oft zu Buchweizenmehl für Teigwaren oder Pfannkuchen gemahlen, aber auch als ganze Samen verarbeitet.

Chia:
Chiasamen stammen aus Süd- und Mittelamerika und sind die Früchte der Chia-Pflanze. Sie sind reich an Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren und Proteinen. Chiasamen werden vor allem für vegane Rezepte gerne eingesetzt, da sie in Flüssigkeit aufquellen und ein stabiles Gel bilden können.

Getreide-Unverträglichkeiten

Es gibt verschiedene Arten von Getreide-Unverträglichkeiten, bei denen Menschen Schwierigkeiten haben, bestimmte Getreide oder deren Bestandteile zu verdauen oder zu tolerieren und dessen Körper dagegen mit einer immunologischen Überempfindlichkeit reagiert.

Eine Allergie auf Getreide kann zu einer anaphylaktischen Reaktionen führen, die mitunter lebensbedrohlich sein können.
Als Symptome der anaphylaktische Reaktionen können z.B. Übelkeit, Atemnot, Schwellungen in Mund und Rachen, Kreislaufprobleme bis hin zu Bewusstlosigkeit auftreten.
Die Getreideart, bei der am meisten allergische Beschwerden auftauchen ist Weißen und seine Verwandten wie Dinkel, Einkorn und Emmer.
Man unterscheidet bei der Weizenallergie drei unterschiedliche Formen

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit)
Weizensensitivität (Nicht-Zöliakie)
Weizenallergie

Charakteristik der bekanntesten Getreide-Unverträglichkeiten:

Glutenunverträglichkeit (Zöliakie):
Unter Zöliakie versteht man eine autoimmune Erkrankung, bei der das Protein Gluten, das in Weizen, Gerste, Roggen und ihren Derivaten vorkommt, eine Entzündungsreaktion im Dünndarm auslöst.
Dies führt zu Verdauungsproblemen, Nährstoffmangel und anderen gesundheitlichen Problemen.
Menschen mit Zöliakie müssen eine strikte, glutenfreie Diät einhalten.

Weizensensitivität:
Einige Menschen können Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen und Müdigkeit erfahren, nachdem sie Weizen oder glutenhaltige Produkte konsumiert haben, ohne die charakteristischen immunologischen Reaktionen der Zöliakie aufzuweisen.
Diese Reaktion wird manchmal auch als nicht-zöliakische Weizensensitivität bezeichnet, wobei es sich dabei um ein etwas anders Krankheitsbilds handelt.

Weizenallergie: Weizenallergie ist eine Immunreaktion auf Proteine im Weizen. Dies ist unterschiedlich von der Zöliakie, da es eine allergische Reaktion ist, bei der das Immunsystem auf bestimmte Weizenproteine reagiert. Symptome können von Hautausschlägen bis zu Atemwegsproblemen reichen.

Histamin-Unverträglichkeit
Histamin ist eine natürliche chemische Verbindung, die in vielen Lebensmitteln vorkommt und auch im Körper eine Rolle bei Entzündungs- und Immunreaktionen spielt.
Dabei ist Histamin in vielen Lebensmitteln wie z.B. fermentierten Lebensmittel wie Käse, Wein, Sauerkraut, aber auch in geringen Mengen in bestimmten Getreide wie z.B. Vollkornprodukten enthalten.
Bei der Histamin-Unverträglichkeit kann die Verarbeitung und der Abbau von Histamin im Körper nicht erfolgen.
Dies kann zu eine Vielzahl von Symptomen wie z.B. Hautreaktionen, Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen und Herzklopfen führen.

Über die Allergien gegen Getreidesorten hinaus gibt es weitere Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel, bei denen der Körper auf bestimmte Inhaltsstoffe reagiert.

Am bekanntesten sind dabei

Laktoseintoleranz:
Laktose wird umgangssprachlich auch Milchzucker genannt und ist das wichtigste Kohlenhydrat der Milch.
Bei der Laktoseintoleranz besteht eine Unfähigkeit des Körpers, den Milchzucker (Laktose) aufgrund eines fehlenden Enzyms (Laktase) zu verdauen, was zu Verdauungsbeschwerden führt.
Lactose ist nicht nur in allen Milchprodukten, sondern auch in vielen Fertiggerichten enthalten.

Fructoseintoleranz:
Die Fructoseintoleranz kann in 3 verschiedenen Formen auftreten.
Im Kern steht die Unverträglichkeit von Fruchtzucker.
Bei den von einer Fructoseintoleranz Betroffenen sorgt ein genetisch angeborener Defekt dafür, dass kein Fruchtzucker (Fructose) abbaut werden kann.
Die somit entstehende Unverträglichkeit
kann von Unterzuckerung, Erbrechen, Schweißausbrüchen bis hin zu Krampfanfällen und Lethargie führen.
Fructose ist in Obst, dabei vor allem in Birnen, Äpfel oder Weintrauben, aber auch in Gemüse wie Rüben, Paprika oder Kohlgemüse enthalten.

Allergene Stoffe, Kreuzallergien:
Unter allergenen Stoffe versteht man alle Substanzen, die allergische Reaktionen im Immunsystem von empfindlichen Personen auslösen können.
Für Allergie anfällige Menschen, bewirken diese allergenen Stoffe eine übermäßige Immunreaktion, die zu allergischen Symptomen führt.
Das kann von Juckreiz, Niesen oder Hautausschlägen bis hin zu schweren Reaktionen wie Atemnot oder Anaphylaxie reichen.
Neben den typischen Allergieauslöser wie Gräser, Schimmel, Pollen oder Reinigungsmittel und Medikamenten fallen auch einige Lebensmittel unter diese Kategorie und müssen deshalb lebensmittelrechtlich gekennzeichnet werden.
Dazu gehören z.B. Nüsse, Milchprodukte, Eier, Fisch, Krebstiere, Weichtiere, glutenhaltige Getreide, Lupine, Soja oder Sellerie.

 

Getreide in der Getränkeherstellung

Getreide werden in verschiedenen Formen in der Getränkeherstellung verwendet, hauptsächlich für die Herstellung von alkoholischen Getränken wie Bier und Whisky.

In der Getränkeherstellung wird Getreide aber nicht nur für den Alkoholgehalt verwendet.
Vielmehr hat die Auswahl des Getreides und die Verarbeitungsart auch einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack, die Aromen und die Textur, die sie dem Endprodukt verleihen.

Hier sind die bekanntesten Getreide-Beispiele:

Malzgetränke:
Malzgetränke wie Malzbier gehören zu den vorwiegend alkoholfreien Getränken und werden aus gemälztem Getreide hergestellt.
Der malzartige Geschmack und die typisch dunkle Farbe sind charakteristisch.

Bier:
Bier wird aus gemälztem Getreide, in der Regel Gerste, hergestellt. Die Gerste wird gemälzt, um die Enzyme zu aktivieren, die die Stärke im Getreide in Zucker umwandeln.
Dieser Zucker dient als Nahrung für die Hefe, die dann während des Gärungsprozesses Alkohol und Kohlendioxid produziert.

Getreidebrand:
Bei den verschiedenen Getreidebränden wird durch die Destillation einer vergorenen Maische aus dem vollen Korn ein alkoholisches Getränk, umgangssprachlich auch Schnaps, oder Destillat gewonnen. A
Getreidebrände werden z.B. als Korn, Kornbrand, Doppelkorn und Weizenkorn bezeichnet.

Whisky:
Für die Whisky-Herstellung wird hauptsächlich gemälztes Getreide vergoren und destilliert, bevor das Destillat in Fässern seine charakteristische Farbe und Geschmack bekommt.
Dabei gibt es grundsätzlich verschiedene Ausgangsprodukte, nach dessen Verwendung der Whisky-Typ zwischen “Malt Whisky”, “Bourbon Whisky” und “Rye Whisky” variiert.
Für den Schottischen “Malt Whisky” wird gemälzte Gerste verwendet, der Amerikanische “Bourbon” in den USA aus mindestens 51 % Mais und der Kanadische “Rye Whisky” wird aus Roggen hergestellt.

Wodka:
Wodka kann nicht nur aus Kartoffeln hergestellt werden, sondern oftmals auch gemälztem Getreide oder Getreide als Zutat destilliert werden.

Rektifizierte Getreidebrände:
Darunter versteht man ein thermisches Trennverfahren, durch welches im Destillationsprozess die Möglichkeit besteht, Getreide als Grundlage für Spirituosen wie Gin, Genever, Aquavit, Steinhäger, Wacholderschnaps oder Likör zu benutzen.

 

Verwendung in der Küche

Getreide werden in der Küche auf vielfältige Weise verwendet und kann in verschiedenen Kulturen und Küchen auf unterschiedliche Weise eine breite Palette von Gerichten zuzubereiten.

Dabei biete Getreide nicht nur Geschmack und Textur, sondern auch eine Fülle von Nährstoffen und Energie, die sie zu einem wesentlichen Bestandteil der menschlichen Ernährung machen.
Hier sind einige der häufigsten Anwendungen von Getreide in der kulinarischen Welt:

Brot und Backwaren:
Getreide, insbesondere Weizen, werden zu Mehl gemahlen und zur Herstellung von Brot, Brötchen, Gebäck, Torten und anderen Backwaren verwendet.
Teigwaren:
Getreide wie Weizen werden zu Teigwaren wie Nudeln, Spaghetti, Lasagne und anderen Formen von Teigwaren verarbeitet.
Reisgerichte:
Reis ist die Basis vieler Gerichte weltweit. Er wird in verschiedenen Küchen für Beilagen, Hauptgerichte, Risotto, Sushi und vieles mehr verwendet.
Frühstückszerealien:
Haferflocken, Müsli und andere Getreideflocken werden zu Frühstückszerealien verarbeitet und mit Milch oder Joghurt serviert.
Snacks:
Getreide wie Mais werden zu Snacks wie Popcorn und Tortilla-Chips verarbeitet.
Suppen und Eintöpfe: Getreide wie Reis, Gerste und Hafer können Suppen und Eintöpfen eine herzhafte Konsistenz und Nahrhaftigkeit verleihen.
Salate:
Vollkorngetreide wie Quinoa oder Couscous werden oft in Salaten verwendet, um Textur, Geschmack und Nährstoffe hinzuzufügen.
Desserts:
Getreide können in Desserts wie Puddings, Gebäck und Süßspeisen verwendet werden.
Gekochter Reis wird zum Beispiel oft in Milchreis oder Reis-Pudding umgewandelt.
Beilagen:
Getreide werden häufig als Beilagen zu Hauptgerichten serviert.
Zum Beispiel kann Reis, Bulgur oder Polenta eine leckere Beilage sein.
Vegane und vegetarische Gerichte:
Getreide spielen eine wichtige Rolle in veganen und vegetarischen Gerichten, da sie eine Proteinquelle bieten. Getreide und Hülsenfrüchte können kombiniert werden, um proteinreiche Mahlzeiten zu erstellen.
Backen:
Getreide wie Hafer, Weizen und Dinkel können zu verschiedenen Backwaren wie Keksen, Muffins, Pfannkuchen und mehr verarbeitet werden.
Speisestärke:
Neben dem Eiweiß ist Stärke der wichtigste Bestandteil des Getreidekorns.
Die angerührte Getreidestärke hat die Fähigkeit, Flüssigkeit in kochendem Zustand zu verkleistern, weshalb sie zum Binden von Saucen, Suppen und sonstigen Flüssigkeiten eingesetzt wird.
Hauptsächlich wird dafür Maisstärke, Weizenstärke und Reisstärke verwendet.
Auch die Stärke von anderen Pflanzenarten wie Kartoffeln, Sago, Tapioka oder Maniok wird für diese Verwendungszwecke eingesetzt.

Anbaumethoden

Es gibt verschiedene Anbaumethoden für Getreide, die von den klimatischen Bedingungen, der Art des Getreides, den verfügbaren Ressourcen und den landwirtschaftlichen Praktiken abhängen.

In Mitteleuropa kann zweimal jährlich Getreide gesät werden:
Das Sommergetreide wird im Frühjahr und das Wintergetreide im Herbst ausgesät.
Früher wurden die Getreideähren mit einer Sense abgeerntet und zum Trocknen zu Garben zusammengebunden. Damit die Körner vom Stroh getrennt werden konnten, wurde mit Dreschflegeln auf das Getreide gedroschen (geschlagen). Die Körner lösten sich dadurch von dem Stroh. Danach wurde das lose Stroh abgesammelt. Jetzt waren die Körner aber immer noch mit Strohresten und Ähren vermengt. Durch sieben, mithilfe des Windes oder einer Maschine wurden auch diese Reste entfernt. Die Spreu wurde vom Weizen getrennt. Nach vielen Stunden Arbeit hatte man die Getreidekörner, die in der Mühle vermahlen werden konnten.
Heute mäht ein Mähdrescher das Getreide, drischt es und reinigt die Getreidekörner sofort. Am Ende sind die Getreidekörner und das Stroh getrennt.
Hier sind einige der grundlegenden Anbaumethoden für Getreide:

  1. Traditionelle Anbaumethoden:
    • Saatbettvorbereitung: Der Boden wird vor dem Pflanzen vorbereitet, um ihn aufzulockern und Unkraut zu entfernen.
    • Direktsaat: Die Samen werden direkt in den Boden gesät, ohne sie zuvor in einem separaten Saatbett aufzuziehen.
  2. Moderne Anbaumethoden:
    • Fruchtwechsel: Getreide werden im Wechsel mit anderen Pflanzen angebaut, um Bodenkrankheiten und Schädlingsbefall zu reduzieren.
    • Verwendung von Hybrid- und Hochertragssorten: Züchtung von Getreidesorten, die höhere Ernteerträge und bessere Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge aufweisen.
    • Pflanzenschutzmittel und Düngemittel: Verwendung von chemischen Pestiziden und Düngemitteln, um den Ertrag zu steigern und Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen.
    • Bewässerung: Künstliche Bewässerung zur Unterstützung des Pflanzenwachstums in Gebieten mit unzureichendem Niederschlag.
  3. Ökologischer Anbau:
    • Biologischer Anbau: Anbau ohne den Einsatz von synthetischen Pestiziden oder Düngemitteln, wodurch natürliche Ressourcen und Ökosysteme geschützt werden.
    • Agroforstwirtschaft: Anbau von Getreide in Kombination mit Bäumen oder Sträuchern, um die Bodenfruchtbarkeit und den Lebensraum für Tiere zu verbessern.
    • Erhaltungsbewirtschaftung: Nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, die die Bodengesundheit und die Umweltintegrität fördern, wie minimaler Bodeneingriff und Abdeckung des Bodens.
  4. Präzisionslandwirtschaft:
    • Satellitentechnologie und GPS: Verwendung von Technologien wie GPS zur genaueren Platzierung von Saatgut und Düngemitteln, um die Effizienz zu steigern.
    • Drohnen und Sensoren: Drohnen und bodengestützte Sensoren werden zur Überwachung von Feldern eingesetzt, um Pflanzengesundheit und -entwicklung zu verfolgen.

Die Wahl der Anbaumethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art des Getreides, die örtlichen klimatischen Bedingungen, die Verfügbarkeit von Ressourcen und die landwirtschaftlichen Ziele. Die moderne Landwirtschaft bemüht sich um nachhaltige Praktiken, die den Ernteertrag steigern, die Umweltauswirkungen minimieren und die langfristige Gesundheit des Bodens fördern.

Getreidearten

Mais ist von der Anbaumenge zwar das weltweit am häufigsten verwendete Getreide, dennoch zählt der auf Platz 2 liegende Weizen für die meisten Länder zum wichtigsten Getreide.

Zu verdanken haben das die Produkte aus der Tritium-Familie sicherlich dem Umstand, dass die aus Ihnen gewonnenen Produkte durch ihren hohen Glutenanteil (Klebereiweiß) die besten Backeigenschaften haben.
Nachfolgend haben wir die Kurz-Charakteristik der einzelnen Getreidesorten aufgeführt, ausführliche Beschreibungen sind in den jeweiligen Rubriken aufgeführt.

Getreidearten:

Weizen:
Weizen ist eines der wichtigsten Getreide weltweit. Durch seinen hohen Kleberanteil bestens für die Herstellung von Brot, Teigwaren, Gebäck und anderen Lebensmitteln verwendet.
Wird unterschieden in Hartweizen, Weichweizen und verschiedenen, daraus hergestellten Produkte wie z.B. Mehl, Grieß, Schrot, Kleie, Flocken, Keime, aber auch Bulgur oder Couscous.

Reis:
Reis ist ein Grundnahrungsmittel in vielen Teilen der Welt, insbesondere in asiatischen Ländern. Er wird in verschiedenen Sorten angebaut und kann sehr vielseitige verwendet werden, von kochen, dämpfen, Risotto, Sushi, eigenständige Reisgerichte oder auch zu Desserts verarbeitet werden.

Mais:
Mais ist eine vielseitige Getreideart, die als Gemüse, Tierfutter und zur Herstellung von Lebensmitteln wie Maismehl, Maissirup und Popcorn verwendet wird.

Hafer:
Hafer wird oft zu Haferflocken verarbeitet und als Frühstückzerealien oder in Backwaren verwendet. Er ist auch eine wichtige Futterpflanze für Nutztiere.

Gerste:
Gerste wird für Tierfutter, Malzherstellung (z. B. für Bier) und in einigen Regionen auch für menschliche Ernährung genutzt.

Roggen:
Roggen wird oft in Backwaren wie Roggenbrot verwendet, vor allem in einigen Teilen Europas. Auch Roggen wird zu den Ur – Getreidesorten gezählt.

Hirse: Hirse wird in verschiedenen Teilen der Welt angebaut und ist besonders in Afrika und Asien als Nahrungsmittel verbreitet.
Zudem wird Hirse auch als Ur-Getreide mit aufgeführt.

Triticale
Triticale ist als Getreideart eine Kunstform, entstanden durch die Befruchtung von Weizen als Mutter durch Roggenpollen

Ur-Getreide

Neben den aufgeführten Getreidearten spielen in den vergangenen Jahren die sogenannten Ur-Getreide eine zunehmend stärkere Rolle in der Ernährung.
Dabei sind Sorten wie Dinkel/Grünkern, Einkorn, Ur-Roggen oder Emmer inzwischen mehr als spannende Ergänzungen zu den klassischen Getreidearten.

Dinkel
Dinkel ist das bekannteste Ur-Getreide und in nahezu allen Backwaren ein guter Ersatz für Weizen.
Als Ganzes gekocht sind die Körner eine nussig-aromatische Beilage, als Schrot oder Flocken eine leckere Zutat im Müsli oder zu Grütze.
Grünkern
Eine Sonderform des Dinkels ist Grünkern.
Die saftig-weichen Dinkelkörner werden vor der Reife geerntet und nach dem Dreschen geröstet oder gedarrt. So werden die Körner nicht nur oliv-grün und würzig-aromatisch, sondern auch härter und länger haltbar.
Grünkern spielt als Backzutat kaum eine Rolle, macht sich jedoch hervorragend als Risotto, im Hackbraten, Bratling oder Müsli.

Ur-Roggen
Ur-Roggen fristet ein absolutes Nischendasein. Die kleinen Körnchen werden überwiegend zu Vollmehlen verarbeitet oder geschrotet.
Sie verleihen dem Brotteig eine dunkle Färbung und einen würzigen, leicht süßlichen Geschmack. Genau dieses spannende Aroma macht Ur-Roggen auch zu einer beliebten Lebkuchen-Zutat.

Einkorn
Charakteristisch für den heute nur noch selten angebauten Einkorn ist die goldgelbe Farbe der kleinen, weichen Körner.
Die verdanken sie dem hohen Gehalt an Carotinoiden, allen voran an Lutein. Brot, Pasta und Gebäck aus Einkorn-Mehl haben eine schöne Farbe und einen leicht nussigen Geschmack.
Flocken geben Suppen, Soßen oder Bratlingen Gehalt und Bindung.

Emmer
Emmer, ein naher Verwandter des Einkorns, hat ein kräftigeres Aroma.
Das etwas grobe Mehl aus den harten, dunklen Körnern macht sich gut in herzhaften Broten und Nudeln.
Ganze, gekochte Körner kommen in Suppen und Eintöpfe, Salate, Aufläufe, Bratlinge und werden auch oft als Graupen verwendet.
Eine deftige Spezialität aus der Toskana ist die sogenannte Zweikornsuppe.
Bier-Liebhaber*innen schwören auf obergäriges, würziges Emmer-Bier

Hirse
Hinter dem Namen Hirse verbergen sich bis zu zwölf Gattungen und zahlreiche Arten, wie etwa die Zwerghirse (Teff).
Ganze Hirsekörner ersetzen in vielen Rezepten Reis.
Vor dem Kochen werden sie bis zu zwei Stunden in Wasser eingeweicht und das Wasser anschließend weggegossen.
Hirsemehl ist in Fladenbroten beliebt, Grieß oder Flocken werden als Brei zubereitet.
Im Unterschied zu anderen Ur-Getreide sollte Hirse nicht in größeren Mengen roh gegessen werden.
Tannine, die in besonders hoher Konzentration enthalten sind, können Proteine binden und so ihre Verfügbarkeit herabsetzen und die Stärkeverdauung hemmen.

Kamut
Kamut ging aus dem wilden Emmer hervor und ist eine Kulturform des Hartweizens/Rauweizen.
Das Korn ist doppelt so groß wie das Weizenkorn, hat einen milden, nussartigen Geschmack und gibt vor allem Brot und Brötchen ein besonderes Aroma.
Außergewöhnlich ist der hohe Eiweißgehalt, der 20 bis 30 Prozent höher ist als bei Weizen, weshalb er gerne für Pasta-Teige eingesetzt wird.

Kontakt

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