Genau unser Humor - Offener Brief an die Ampelkoalition

Genau unser Humor - Offener Brief an die Ampelkoalition

Mit der geplanten Wiedereinführung der 19 % MwSt. auf Speien ab 1.1.24 sorgt die Ampelkoalition für viel Unruhe in der Gastronomiebranche.
Die Meistervereinigung Gastronom nimmt zu diesem heiklen Thema Stellung.

Genau unser Humor,
offener Brief an die Mitglieder der Ampel-Koalition

Die Gastronomie ist doch systemrelevant –
Jedoch anders als von der Branche erwartet.

Die während der Coronapandemie breit diskutierte Frage, ob die Gastronomie systemrelevant ist, hat eine überraschende 180° Wende genommen.
Zu Pandemie-Zeiten wurde die gastronomische Systemrelevanz noch von höchster Regierungsinstanz strikt abgestritten.
Der gesamten Branche wurde monatelang untersagt, ihrem Beruf nachzugehen, um den eigenen Lebensunterhalt selbst zu erwirtschaften.
Dieses politisch aufgezwungene Opfer für die Allgemeinheit hat für die gesamte Branche zum Dank dazu geführt, am wirtschaftlichen Tropf zu landen.
Nun ist dieser Sachverhalt der Systemrelevanz aber unter einem völlig neuen Gesichtspunkt zu betrachten.
Die Ampelregierung hat überraschend beschlossen, dass die Gastronomiebranche jetzt doch höchst systemrelevant ist.

Jedoch in komplett anderem Licht als von der Gastronomie erwartet.

Denn mit der Wiedereinführung der 19 % MwSt. auf Speiseverkäufe im Restaurant und damit natürlich auch in der Schul- und Gemeinschaftsverpflegung können jetzt viele, völlig überraschend aufgetretene finanzpolitische Haushaltslöcher gestopft werden.

Der Clou daran für die Politik ist auch noch, dass dieser haushaltspolitische Geldsegen den Wirten und sonstigen Gastgebern offiziell als deren eigene Preiserhöhung unterschoben werden kann.
Wahrscheinlich wird von der Ampelregierung erwartet, dass die Bevölkerung nicht realisiert, dass eine 12 % Erhöhung der derzeitigen Preise allein dem Finanzministerium zugutekommt und kein einziger Cent bei dem in den Medien so sorgsam aufgebauten Bild der vermeintlich raffgierigen Wirten und sonstigen Gastronomiebetreibern bleibt.

So geht verantwortungsvolle Regierungsarbeit heute –
Danke Hr. Bundeskanzler SPD, danke liebe Regulierungs-Grüne
Sie haben dem Spruch ; „Wer nichts wird, wird Wirt“ neues Leben eingehaucht.

Wen interessiert schon eine Lebensmittelbranchenübergreifende Gerechtigkeit, solange mit dem vergünstigten Industriestrom „fast“ jeder gewerbetreibende Betrieb in Deutschland subventioniert werden kann?
Wenigstens kann die Ampel-Koalition durch die Folgen Ihrer Steuererhöhung in naher Zukunft wieder neue Arbeitskreise bilden.

Darin kann dann, nach langem Ringen, eine Beschlussvorlage für die Findungskommission zu einer Strategie für einen „Runden Tisch“ entworfen werden.
Diese kann in naher Zukunft verschiedenen Thesenpapieren entwerfen, wie der Tourismusstandort Deutschland ohne Gastronomie zu blühendem Leben erwachsen soll.
Vielleicht können dabei dann ja alle Metzger, Bäcker oder Lebensmitteleinzelhändler eingebunden werden, die politisch wissentlich und bewusst von der 19 % Regelung sowie sonstigen, für die Gastronomie als Hürde bestehenden Regularien, ausgenommen wurden.
Dass diese Branchen ebenfalls viele Lebensmittel verkaufen dürfen, die direkt vor Ort ohne weitere Zubereitungsschritte verzehrt werden können, diese aber auch zukünftig jedoch nur einer 7 % MwSt. unterliegen, muss dem normalen Verbraucher ja nicht gleich als steuerliche Ungleichbehandlung auffallen.
Sonst könnten diese ja noch auf die Idee kommen, auch diese Umsätze zum Stopfen der neuen Haushaltslöcher zu verwenden – wie abwegig.

Falls die jetzt beschlossene steuerpolitische Beschaffungsmaßnahme jedoch finanzpolitisch immer noch nicht ausreichen sollten, haben wir kreative Vorschläge, wie die in immensen Reichtum schwelgende Gastronomiebranche noch weiter geschröpft werden kann.

Die Zauberformel sind natürlich weitere Steuern.

So fallen uns folgende, sinnvolle neuen Steuerarten für alle Gastronomie Arten, egal ob Individual- oder Gemeinschaftsgastronomie ein, wie z. B. “übertriebene Gastfreundschaft” oder “fehlgeleitete Leistungsbereitschaft”

Ohne große Anstrengungen oder Zusammensitzen in parlamentarischen Ausschüssen oder Konferenzen können wir der Ampelregierung problemlos weitere Steuervorschläge machen, wie die gesamte Gastronomiebranche mit ihren Millionen Beschäftigten und damit auch den Zulieferern endlich wieder in die Steinzeit katapultiert werden kann.

Aber Achtung – soweit wir wissen, stimmt nicht nur unser Gast mit den Füßen ab.
Auch die gewiss nicht geringe Anzahl an Inhaber, Mitarbeiter und auch eine nicht zu unterschätzende Anzahl der Gäste unserer Gastronomiebranche könnten sich bei der nächsten Wahl sicherlich noch daran erinnern, welche Branchen -Wohltat von den maßgeblichen Parteien der jetzigen Ampel-Koalition über die
Gastronomie ausgeschüttet wurden.

Denn anders als bei einem Hr. Bundeskanzler, ist das Gedächtnis der nun betroffenen Personenkreise sehr wohl in der Lage, den handelnden politischen Parteien spätestens mit der Stimmabgabe auf dem nächsten Wahlzettel die wohlverdiente Quittung für ihre verantwortungsvollen Taten zu präsentieren.

Uwe Staiger
Präsident Meistervereinigung Gastronom E.V.

Kontakt

Meistervereinigung Service GmbH
Drei-Kreuz-Straße 3
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Tel: +49 (0) 7395 331
Fax: +49 (0) 7395 1095

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